Vitamin D - die besondere Bedeutung des Sonnenvitamins

Vitamin D - die besondere Bedeutung des Sonnenvitamins

Vitamin D hat in den letzten Jahren eine steile Karriere gemacht. Galt das Prohormon lange Zeit vor allem für gesunde Knochen als wichtig, wird es mittlerweile als Multitalent bezeichnet. Denn Forscher haben in vielen Studien immer mehr Wirkungen nachgewiesen, weitere werden noch diskutiert. Auch für das Immunsystem spielt Vitamin D eine große Rolle.

Bedeutung im Winter
Damit in der Haut ausreichend Vitamin D gebildet wird, ist eine gewisse Intensität an UV-Strahlung notwendig. Theoretisch produziert man Vitamin D zwar bereits ab einem UV-Index von 1, in der Praxis reicht dies jedoch nicht aus, um auch im Winter gut versorgt zu sein.

Deshalb gilt ein UV-Index ab 3 häufig als Orientierungswert für eine gute Vitamin-D-Synthese. In Deutschland wird dies in der Regel von April bis Oktober erreicht. Die meisten Wetter-Apps geben Auskunft über den aktuellen UV-Index.

Wirkungen für das Immunsystem
Vitamin D hat zahlreiche Effekte auf die Immunzellen. Es ist unter anderem notwendig für:
• die Differenzierung und Proliferation von Makrophagen, den Fresszellen.
• die Bildung von Abwehrstoffen wie Cathelicidinen und Defensinen.
• ein kontrolliertes Entzündungsgeschehen – Vitamin D verringert die Produktion proentzündlicher Zytokine und fördert antientzündliche.

Neues aus der Vitamin-D-Forschung: die ideale Einnahme
Besonders für das Immunsystem scheint eine regelmäßige Einnahme wichtig zu sein: Forscher kamen in einer Metaanalyse zu dem Ergebnis, dass Vitamin D bei Personen mit einem Mangel besser vor Atemwegsinfektionen schützte, wenn es täglich oder wöchentlich ergänzt wurde im Vergleich zu einmaligen Bolusdosen.

Ist der Vitamin-D-Spiegel nicht bekannt, bietet sich im Winter eine tägliche Dosierung von 2.000 I. E. (Internationale Einheiten) an. Idealerweise bestimmt man den Status jedoch regelmäßig – zum Beispiel einmal im Jahr zu Beginn des Winters.

Der vermutete Hintergrund ist: Vitamin D wird auch außerhalb der Niere direkt am Zielort aktiviert – zum Beispiel an den Immunzellen (parakrine Aktivierung). Damit dies gut funktioniert, muss jedoch Cholecalciferol vorliegen. Diese Form hat allerdings eine kurze Halbwertszeit von rund 24 Stunden. Wurde Cholecalciferol bereits in die Transport- und Speicherform 25(OH)D umgewandelt, ist es für Gewebe außerhalb der Niere weniger nutzbar. Insbesondere eine tägliche Einnahme stellt daher sicher, dass ausreichend Cholecalciferol für eine parakrine Wirkung vorhanden ist und diese Menge über die Zeit auch konstant bleibt.

Wenn du mehr über dieses Thema und allgemein dem richtigen Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln erfahren möchtest, wende dich gerne an unsere Ernährungswissenschaftlerin Maren Nagel.